Neue Ausrüstungsgegenstände

Im "Handbuch Canyoning" gibt es ein Kapitel zum Thema "Ausrüstung".  Die Ausrüstung entwickelt sich weiter.  Daher werden an dieser Stelle neue Ausrüstungsteile vorgestellt. Dabei geht es nicht darum einen Überblick über alle möglichen neu Produkte zu geben, sondern darum, wirklich innovative und getestete Ausrüstungsgegenstände zu präsentieren. 

Hyperstatische seile

Der Hype um Hyperstatische Seile

 

In der letzten Zeit gibt es einen Hpye um hyperstatische Seile, damit sind Seile gemeint, die Fasern aus Aramiden (Technora, Kevlar, …), Dyneema oder Vectran enthalten.

Der Hauptvorteil dieser Seile ist sicherlich das geringe Volumen und das geringe Gewicht, zudem die höhere Schneidefestigkeit an Kanten gegenüber „normalen“ Seilen.

 

Diesen Vorteilen stehen jedoch auch einige gewichtige Nachteile gegenüber:

·         Der Tiebloc funktioniert mit einem 7,8 mm dicken Seil nicht mehr zuverlässig. Etwas besser funktioniert der neue Tiebloc (mit dem orangen Plastikteil), jedoch auch nicht immer. Ein Tiebloc als Rücklaufsperre arbeitet dann z. B. nicht mehr automatisch und muss immer nachgeschoben werden.

·         Der Shunt ist bei einem 7,8 mm Seil weder zugelassen noch funktioniert er auch nur annähernd.

 

Dadurch können einige Standard-Seiltechniken und einige Rettungstechniken nicht ausgeführt werden! (das kann natürlich demjenigen egal sein, der diese Techniken sowieso nicht kennt)

 

·         Ein hyperstatisches Seil ist schwerer zu schneiden, als ein herkömmliches Seil. Ein Freischneiden unter Wasser ist zwar prinzipiell auch möglich, jedoch deutlich schwieriger als bei „normalen“ Seilen. Hier wird der prinzipielle Vorteil der erhöhten Schnittfestigkeit zu einem Nachteil im Notfall.

·         „Statische“ Seile sind nicht komplett statisch, sie haben immer noch eine Seildehnung (i. d. R. 2 – 4%). Das ermöglicht zumindest immer noch eine kleine Dämpfung bei einem Sturz in das Seil (der natürlich auch hier immer vermieden werden sollte). Hyperstatische Seile erzeugen bei einem Sturz noch deutlich höhere Kräfte, die dann auf den Körper wirken, als „normale“ statische Seile (sie sind eben „hyper“-statisch).

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Diese sicherheitsmäßig relevanten Nachteile werden noch durch einige Nachteile ergänzt, die man prinzipiell ausgleichen kann:

·         Da das Seil dünner ist, ist die Reibung am Abseilgerät geringer. Das muss entweder durch eine höhere Bremskraft der Hand kompensiert werden, oder durch ein Abseilgerät mit verschiedenen Bremsstufen.

·         Hyperstatische Seile sind schlechter knotbar.

·         Hyperstatische Seile sind vergleichsweise hitzeempfindlich. Man darf sie z.B. nicht im trockenen Zustand im zustieg verwenden, sondern sie müssen vor Gebrauch immer nass gemacht werden.

·         Der Slip-Stick-Effekt: Beim Abseilen wird ständig zwischen Haftreibung und Gleitreibung gewechselt. Dadurch ergibt sich ein „Ruckeln“ beim Abseilen. Dieses Ruckeln erzeugt Schläge auf die Wirbelsäule. Bei hyperstatischen Seilen ist der Slip-Stick-Effekt stärker ausgeprägt als bei herkömmlichen seilen, die den Effekt dämpfen. Wie sich der Effekt längerfristig auf die Wirbelsäule auswirkt, ist vollkommen unklar. Klar ist jedoch, dass es zu einer deutlich höheren Belastung der Wirbelsäule kommt. (Videoanimationen zum Slip-Stick-Effekt: https://www.youtube.com/watch?v=TcebgBomjRs

https://www.youtube.com/watch?v=pDAIniNdRZQ)

https://www.youtube.com/watch?v=ehN0c1PU0Zg

·         Hyperstatische Seile haben zwar eine nähere Schnittfestigkeit, insbesondere an Kanten, sie sind jedoch ebenfalls prinzipiell schnittgefährdet. Die Verwendung hyperstatischer seile darf nicht zu der Illusion verführen, man bräuchte keine gute seilschonende Seiltechnik mehr.

Hier gilt (wie bei vielen anderen Sachverhalten auch): Man muss das Gesamtsystem betrachten, das Auswechseln eines einzigen Elementes kann zu unerwünschten Nebeneffekten führen.

 

Achtung:

Diese Seile haben bis heute keine EN-, ISO- oder UIAA- oder sonstige Zulassung. Auf Anfrage wird darauf verwiesen, dass man daran arbeite. Da ich auch seit längerem an meiner ersten Million (leider bisher erfolglos) arbeite, weiß ich: Man hat eine Zulassung oder nicht, dazwischen gibt es nichts. Wenn man solche Seile trotzdem im kommerziellen Bereich verwendet, ist man im Falle eines Unfalles automatisch in der Defensive. Rechtlich vielleicht etwas weniger streng relevant, aber inhaltlich genauso zu behandeln ist die Situation, wenn man privat ein nicht zugelassenes Seil verwendet und es passiert etwas. Ich zumindest möchte nicht damit leben müssen, an einem Unfall beteiligt gewesen zu sein bei dem nicht zugelassenes sicherheitsrelevantes Material verwendet wurde, auch wenn man mir rein rechtlich keine Schuld nachweisen könnte.

 

Fazit:

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation bei hyperstatischen Seilen entwickelt, sie sind sicherlich kein Allheilmittel und besitzen eine Menge spezifischer Nachteile. Sollten sie irgendwann tatsächlich zugelassen werden, würde das auch Änderungen bei der Seiltechnik und beim weiteren Material bedeuten. Ein einfaches Auswechseln des Seiles ist auf jeden Fall unsinnig.

 

 

Versuche mit hyperstatischen Seilen an der DCS

Reparaturband

Das wohl beste derzeit verfügbare Reparaturband stammt von "T-Rex". Das Band ist wasserdicht und lässt sich sogar unter Wasser anbringen. Einziger Nachteil: Es ist relativ teuer.

Pfeife mit aufgedruckten  Pfeifsignalen

Auf dieser Pfeife sind die Pfeifsignale abgedruckt.

Die Pfeife ist die Fox 40, die auch im Wasser hervorragend funktioniert.

Zu beziehen exklusiv über die Deutsche Canyoning Schule.

Druckverband

Mit einer normalen Binde und/oder einem bzw. mehreren Verbandspäckchen einen Druckverband herzustellen ist prinzipiell möglich. Wesentlich effizienter und bequemer ist der Druckverband der Firma trauma-equipment.ch.

Er besitzt eine Druckplatte aus Plastik, der Druck ist sehr einfach zu regulieren, er wird zudem vakuumiert (platzsparend) und wasserdicht verpackt geliefert.

Ein ausführlicher Testbericht der Zeitschrift "Tactical Gear" findet sich im Download.

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Testbericht Druckverband
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Spezial-Feuerzeug

Mit diesem Feuerzeug lässt sich die Flamme sehr gut steuern und fokussieren. das ist besonders hilfreich z.B. beim Anzünden von Esbit oder beim Verschweißen von Seilenden sowie bei Wind..

 

SmD-Karabiner

Achtung: Der Karabiner eignet sich nicht zum Aufbau einer Rücklaufsperre eines Flaschenzuges (er klemmt zu wenig), sondern nur als Materialkarabiner

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Reacher

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Rucksack "Split"

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